Allgemeines zu Guatemala

Guatemala (offiziell Republik Guatemala, spanisch República de Guatemala) liegt in Mittelamerika, genauer im Süden von Yucatán und grenzt im Südosten an Honduras, im Süden an El Salvador, im Norden an Mexiko und im Osten an Belize. Außerdem hat Guatemala zwei Küsten, eine kleine im Osten an das Karibische Meer und noch eine im Südwesten an den Pazifik. Guatemala bedeutet so viel wie das „Land der Bäume“ (Nahuatlwort Cuauhtemallan). Die Guatemalteken bezeichnen sich selbst als „Chapines“. Dieser Spitzname wird nun auch von den Nachbarländern benutzt. Ursprünglich hat „Chapin“ die Bedeutung „Latschen“ gehabt, wobei es heute eine eher positive und liebevolle Bedeutung erhalten hat.
Der Nordosten Guatemalas, Petén, ist ein Tiefland mit durchgehendem Regenwald. Im Zentrum von Guatemala lässt sich ein Hochland mit Vulkanen bis zu 4.200 m Höhe finden. Auch der höchste Vulkan Mittelamerikas, der Tajumulco (4220 m), befindet sich dort. Der flache und fruchtbare Küstenstreifen am Pazifik hat durchgehend feuchttropisches Klima. Das Hochland ist von sehr unterschiedlichen Klimazonen geprägt. Wegen der Lage zwischen 1.300 und 1.800 Metern über dem Meer, herrscht fast das ganze Jahr über ein mildes Klima mit Tagestemperaturen zwischen 18 und 28 Grad Celsius (dort befinde ich mich, denn Guatemala-Stadt liegt auf knapp 1400 m). Jedes Jahr Anfang Mai beginnt eine ausgeprägte Regenzeit mit täglichen, intensiven Regenfällen, die dann im Oktober endet.
Das Hochland ist das kulturelle und bevölkerungsreichste Zentrum Guatemalas. Die wichtigsten Städte sind: Guatemala-Stadt (ca. 3,5 Mio. Einwohner), Mixco (500.294 Einwohner), Villa Nueva (415.294 Einwohner), Amatitlán (82.870 Einwohner) und Chinautla (61.520 Einwohner).59,4 % der Guatemalteken sind europäischer oder gemischt europäisch-indigener Abstammung, sogenannte „Ladinos“. Der europäische Anteil ist überwiegend spanischer Herkunft. Weitere 40 % der Gesamtbevölkerung sind Indigene, meist aus der Völkergruppe der Maya. Der Rest der Bevölkerung ist asiatischer Abstammung oder zählt zu den Garifuna.
Spanisch ist die Amtssprache und Muttersprache. Neben der Amtssprache Spanisch, die rund 65 % der Guatemalteken als Muttersprache sprechen, sind weitere sieben Sprachen anerkannt. Dazu zählen neben einigen Maya-Sprachen beispielsweise auch die Arawak-Sprache der Garifuna, das Igñeri. Bei den Garifuna, die enge Verbindungen mit Belize unterhalten, ist auch Englisch mit karibischem Einschlag sehr weit verbreitet. Insgesamt werden in Guatemala 53 verschiedene indigene Sprachen und Idiome gesprochen, davon 21 Maya-Sprachen. Trotz allem hat Guatemala eine sehr hohe Analphabetenrate von 30 %.
Ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch, etwa 30 Prozent sind Protestanten (vor allem freievangelikaler Kirchen). In den christlichen Glauben des Landes sind viele Rituale der Mayas und Spaniens eingeflossen. Die Zahl der Muslime in Guatemala wird auf 1.200 geschätzt.
Der Atitlán-See, die alte Hauptstadt Antigua Guatemala, die antike Mayastadt Tikal im Petén, der Lago Izabal mit dem Rio Dulce und Livingston an der Karibikküste, sowie einige andere sehenswerte Städte wie Quetzaltenango und Chichicastenango im Hochland sind Touristenmagnete. Das Land Guatemala ist eben auch wegen seiner reichen Flora und Fauna, sowie seiner zahlreichen Klimazonen sehr interessant.
Die Hauptexportgüter des Landes sind Textilien und Kaffee, außerdem wird Zucker, Baumwolle, Bananen, Tabak, Kautschuk, ätherische Öle, Kardamom und Fahrräder ausgeführt..
Zwei internationale Straßen verbinden Guatemala mit El Salvador und Mexiko. Die legendäre Panamericana durchquert das Land in einer Länge von 511 km von San Cristóbal Frontera über Guatemala-Stadt, Flores, Huehuetenango nach Malacatán. Sie folgt der Centroamericana CA-1. Die zweite, die Carretera del Pacifico führt über Escuintla, Mazatenango, Coatepeque nach Tecún Umán. Die Carretera Interoceánica verbindet Puerto San José am Pazifik mit Puerto Barrios am Atlantik. Sie führt auch über Guatemala-Stadt. Von dieser Straße zweigt eine Verbindung nach Honduras ab, eine weitere erschließt Alta Verapaz und kurz vor Puerto Barrios führt eine neue Straße nach Flores in Petén.
Wichtigsten Daten (vgl. Wikipedia)

Wieder zwei Tage vorbei

Gestern, Dienstag, war wieder einmal ein ganz normaler Schultag zu dem es nicht allzu viel zu sagen gibt. Viel interessanter ist der Nachmittag. Ich durfte zum ersten Mal einen eigenen Test konzipieren, den ich am nächsten Tag schreiben lassen sollte. Dabei ist mir aufgefallen, dass man solch ein Test recht schnell konzipieren kann, der dann Mist ist. Für den Test, der knapp 15 Min. dauern sollte, habe ich ungefähr gut eine Stunde gebraucht um ihn zu konzipieren. Einfache Aufgaben heraussuchen, schwere Aufgaben, Punkteverteilung, Zeitmanagment und noch andere Dinge muss man immer im Hinterkopf haben und beachten. Ihr werdet jetzt denken: Man kann sich auch mehr Arbeit machen als nötig, aber versucht es einemal selbst und ihr werdet sehen. Nachdem ich den Test fertig konzipiert hatte, ging es, spontan wie meine "Vermieter" sind, ab ins Kino. Wir haben uns Depredatores (Predators) angeschaut und wenn ich was gelernt habe, dann dass die Mittelamerikaner genau so gern fluchen wie die Amerikaner. Der Film war auf Englisch, aber es lief ein spanischer Untertitel. Jedes "Fuck", "Damn", "Shit","Motherfucking" oder ähnliches wurde immer freundlich mit "diablos" übersetzt. Außerdem wurde mir mal wieder klar, dass der Umgang hier einfach allgemeinhin viel freundlicher ist als in Deutschland. Auch wenn es manchmal nur gespielte Freundlichkeit ist, aber immerhin besser als nichts.

Heute hingegen hatte ich an der Schule einiges zu tun. Ich hatte drei Vertretungsstunden in den Klassen der Unterstufe (6. und 7. Klasse). Dabei ist mir aufgefallen, dass man in den Klassen noch viel mehr erzieherisch tätig ist als in der Oberstufe, aber es trotzdem viel Spaß macht. Am Nachmittag durfte ich dann noch in der Oberstufe zwei Stunden übernehmen, in denen ich den Test geschrieben habe. Da habe ich mich natürlich erst einmal richtig beliebt gemacht: erste Stunde mit mir und schon ein Test. Aber es war ja dann doch nur ein Probetest um den Stoff zu wiederholen, also habe ich es mir nicht komplett "verschissen". Des Weiteren habe ich es endlich geschafft einen Bibliothekenausweis zu beantragen. Jetzt bin ich aber nur mal gespannt, bis wann ich den dann in den Händen halte. Hier dauerd alles ein bisschen länger und man muss immer hinterherrennen, sonst wirds auch gern mal vergessen. Ansonsten habe ich heute nicht mehr viel gemacht, da es den ganzen Mittag geregnet hat. Eigentlich wollte ich hier ein bisschen die Gegend erkunden, aber daraus wurde leider nichts aufgrund des Wetters.

Der besagte Test (10.Klasse): Wer will, kann sich mal dran versuchen!


Mein vorläufiger Stundenplan für die nächsten beiden Wochen (selbst zusammengestellt)

Eine Woche ist vorbei

Heute war kein allzu besonderer Tag, wobei ich eines gelernt habe: Ihr hat jeder, der ein bisschen was verdient, seine eigene Haushälterin. Das ist eigentlich wirklich angenehm, da ich heute heimgekommen bin und mein Zimmer ordentlich aufgeräumt war. So lässt es sich sehr gut aushalten. Des Weiteren bestand der Tag aus rechtzeitigem Aufstehen, Schule und dann daheim am Laptop sitzen und meinen Blog einrichten. Ich hoffe, dass es mir einigermaßen gelungen ist und ihr fleißig meine Texte lest und die Bilder anschaut, was mich freuen würde. Und fast habe ich es vergessen: auch heute hatten wir wieder ein Spiel, dass wir aber leider 1 zu 0 verloren haben.

Ansonsten könnte man nach einer Woche ein erstes Resumen anfertigen:
Alles in allem geht es mir hier sehr gut und ich bin echt froh mich dafür entschieden zu haben. Bevor ich in den Flieger stieg, hatte ich Zweifel. Einerseits sind neun Wochen doch einiges und vor allem dann, wenn einem das Praktikum keinen Spaß machen oder man nicht mit seinen Bezugspersonen klar kommen würde oder am Schlimmsten, man bemerkt, dass der Lehrberuf einem keinen Spaß macht. Doch zum Glück ist bei mir gerade das Gegenteil eingetroffen: Meine "Mieter" und mein betreuender Lehrer sind wirklich sehr nett, aufgeschlossen, interessiert und bringen mir allerlei spannende Sachen bei, sei es jetzt bezüglich der Schule und dem Lehrberuf oder sei es bezüglich dem Leben hier und in Südamerika allgemein. Außerdem ist das Lehrerkollegium einfach klasse. Jeder hat ein offenes Ohr, falls Probleme sind und wenn nicht, dann redet man auch so viel zusammen. Ich gehe stark davon aus, dass ich in den nächsten acht Wochen noch vieles Lernen kann und darauf freue ich mich. Und bis jetzt kann ich nur sagen, dass der Lehrberuf genau das Richtige für mich ist, vor allem finde ich diesen Auswärtigen Dienst sehr spannend.
Was das Leben hier in Guatemala angeht, werde ich noch ein extra Artikel verfassen, genauso für das Leben an der Schule. Doch bis jetzt kann ich sagen, dass es zwar doch recht gefährlich zugeht hier, aber man sich dementsprechend einfach anpassen muss, dann stellt das kein größeres Problem dar. Und sonst lässt es sich hier gut leben und ich freue mich auch schon sehr darauf, endlich ein bisschen vom Land zu sehen. Doch das werde ich erst nächste Woche bzw. am nächsten Wochenende in Angriff nehmen.

Deutsche Schule Guatemala (Bilder)


Erste Eindrücke (Bilder)

Erholsamer Sonntag

Nachdem man spät zu Bette kam am letzten Abend, hieß es heute trotzdem rechtzeitig aufstehen. Eigentlich wollten wir um 10 Uhr in der Kirche bzw. beim Gottesdienst sein, jedoch wurde es dann doch 11 Uhr. Es war eine kleine Gemeinde, die heute die Konfirmation von vier Mitgliedern gefeiert hat. Und anstatt in der Kirche wurde des Gottesdienst im Freien gehalten, was wirklich gut für Stimmung war. Anschließend gab es dann noch richtig viel zu essen und vor allem auch gute Sachen. Aber da die letzte Nacht doch recht kurz war, sind wir dann rechtzeitig aufgebrochen und sind dann noch einkaufen. Anschließend ging es heim, wo ich dann doch zum ersten Mal hier SELBER meine Wäsche gewaschen habe. Es war doch einfacher als gedacht (die Hausfrauen unter euch dürfen jetzt ruhig ein bisschen schmunzeln). Den Rest des Tages habe ich dann am Laptop verbracht und noch ein bisschen was für die kommende Woche vorbereitet.

Damn, was für ein geiler Tag

Für was würdet ihr euch entscheiden: Nach einer langen Woche endlich mal am Samstag auszuschlafen oder sich morgens um 7 Uhr zum Tennisspielen abholen zu lassen? Natürlich entscheidet man sich für das Tennisspielen. Da man hier in Guatemala ist, kann man immer mit ein bisschen Verspätung rechnen und so ging es dann doch erst gegen 7.30 Uhr los. Matthias holte mich ab und ich lernte Caroline kennen, die mitkam. Wir fuhren zum Deutschen Club (ist eine Anlage mit Kraftraum, Tennisplätzen, Schwimmbad, Restaurant und vielen mehr, wo sich hauptsächlich Deutsche treffen) und spielten Tennis. Danach bin ich dann noch eine Runde Schwimmen gewesen und anschließend wurde dann gefrühstückt. Daraufhin durften wir dann noch fleißig sein, d. h. Matthias und ich korrigierten noch ein paar Klausuren und stellten noch eine für kommende Woche auf. Worauf man so alles achten muss, wirklich interessant.
Gegen später gab es dann Essen und gegen 18 Uhr holten mich Violetta und Christian ab und es ging zum Bowlen. Das war wirklich amüsant, denn die erste Runde gewann ich deutlich mit knapp 140 Punkten, gut 70 Punkte Vorsprung auf die anderen. Nachdem ich dort noch Freunde von ihnen kennengelernt hatte, machten wir uns dann auf den Weg Richtung Casino (kleines Worträtsel für die Spanischgewandten unter euch:  Woher stammt das Wort „ Casino“?). Hier darf man bereits mit 18 Jahren ins Casino und das haben wir genutzt. Es war echt cool, obwohl wir ein bisschen was verzockt haben. Aber alles in allem es hat riesig Spaß gemacht und sich auch gelohnt, da Getränke gratis waren und man so viel bestellen konnte, wie man wollte. Die Freunde von Christian waren deutlich erfolgreicher. Nach einigen Drinks und paar Spielen ging es dann nach Hause. Dort angekommen um 2 Uhr beschlossen wir noch eine Runde Romme und Karten zu spielen, so dass wir dann gegen 3.30 Uhr ins Bett gingen. Alles in allem war es ein wirklich toller Tag. Zum Einen vieles gelernt und auch kennen gelernt und zum Anderen jede Menge Spaß gehabt.

Ende der ersten Schulwoche

Der heutige Freitag hatte es einfach in sich. In den ersten beiden Stunden wurde eine Klausur geschrieben, bei der ich dann mit Aufsicht führen durfte und noch einiges über das Konzipieren und Korrigieren einer Arbeit lernte, sowie über das Erteilen von mündlichen Noten. Auch durfte ich dann die drei Klausuren der deutschen Austauschschüler mitnehmen und eine Probekorrektur durchführen. Man wird es nicht glauben, obwohl ich eine Musterlösung mit der jeweiligen Punkteverteilung bekommen hatte, brauchte ich doch knapp zwei geschlagene Stunden um die drei Klausuren zu korrigieren. Aber der Tag wurde noch besser. Es haben recht viele Lehrer gefehlt wegen diversen Projekten und Prüfungen und so kam ich zu meinen ersten vier Vertretungsstunden, zwei davon in Mathe, eine in Deutsch und eine in Spanisch. Es verlief alles problemlos und ich hatte richtig Spaß vor der Klasse zu stehen und denen was beizubringen. Ich freue mich daher schon drauf, wenn ich nächste Woche meine ersten Unterrichtseinheiten halten darf. Verstärkt werde ich in der Oberstufe tätig sein. Am Nachmittag wurde mir dann noch angeboten, dass ich bei den Volleyballstunden mithelfen dürfte, wenn ich mag. Die Schule hat ein Mädchenteam, dass nächstes Jahr wieder an den Zentralamerikanisches Spielen teilnehmen mag und daher trainieren die zwei Mal in der Woche und da die Jungs auch spielen wollen, sind es zu viele und daher darf ich jetzt die Jungs übernehmen. Außerdem wurde mir angeboten zwei Schülern Nachhilfe in Deutsch zu geben. Auf diese Herausforderung freue ich mich ebenfalls, da wir uns dann nur auf Deutsch und Spanisch unterhalten können und die Schüler in der 2. bzw. in der 3. Klasse sind.
Als ich dann meine Mittagspause mit essen und korrigieren verbracht hatte, war ich noch zu einem Fußballspiel von einem der Sportlehrer eingeladen worden. Dies war echt lustig, denn es trafen sich doch Leute von der Botschaft, andere Deutsche, die schon länger hier leben und Guatemalteken, die in enger Beziehung zur Botschaft stehen. Wir waren runde 25 Leute und spielten knapp zwei Stunden Fußball und anschließend wurde noch gegrillt. Bei dem Fußballspiel lernte ich drei Deutsche kennen, die mich faszinieren. Der eine ist selbstständig und lebt seit 16 Jahre hier in Guatemala und hat seine Heimat hier gefunden, der andere arbeitet hier in der Botschaft und nochmals der andere ist hierher ausgewandert und hat hier eine Bäckerei aufgemacht. Deshalb habe ich heute auch eine Brezel zu essen bekommen. Ich wurde nun herzlich eingeladen jeden Freitag vorbeizuschauen.
Jetzt habe ich die erste Schulwoche schon hinter mir. Als kleines Resumen lässt sich sagen, dass ich sehr gerne zur Schule gehe. Die Lehrerkollegen sind sehr nett, offen und hilfsbereit, außerdem kümmert sich jeder um mich, falls ich mal eine Frage habe. Ich habe bisher eine Menge gelernt und außerdem finde ich es gut, dass man hier auch darauf angewiesen ist, Spanisch zu reden. Ich freue mich schon auf die kommenden Wochen.

Schwerer Start mit schönem Ausklang

Wieder hatte ich die Wahl zwischen laufen oder gefahren zu werden. Auch dieses Mal entschied ich mich fürs Laufen, was ich im Nachhinein ein bisschen bereue. Alles lief bestens bis zum Wachtor der Schule. Dort angekommen stand ich vor geschlossenen Türen und nach einer kurzen Weile kam der Wachtmann, mit dem ich dann auf Spanisch diskutiere und ihm versuchte klar zu machen, dass ich Lehrer an der Schule bin. Aber dieser wollte mich einfach nicht reinlassen. Nach einer Viertelstunde erbarmte er sich und schrieb sich meinen Namen auf und erkundigte sich beim Schuldirektor. Zum Glück hatte ich die Kopien meines Ausweises dabei. Als ich dann endlich in die Schule gelassen wurde, hatte ich die ersten beiden Stunden verpasst und war dann eigentlich zeitgleich mit Violetta da. Dumm gelaufen kann man dazu nur sagen. Der Tag an der Schule war wieder ziemlich interessant und ich habe eine Menge gelernt, auch bekam ich meine Schlüssel. Am Nachmittag nutze ich dann mal die Zeit zum relaxen und fand mich im Internet wieder (wo dann auch die Idee zu diesem Blog erstand). Außerdem war ich das erste Mal einkaufen hier. Violetta und Christian nahmen mich im Auto mit und ließen mich am Einkaufszentrum raus. Auch dieses war von Wachtmännern bewacht und von hohen Zäunen umgeben. Und drinnen gab es einfach alles zu kaufen, vom Flachbildschirm über Waschmittel hin zum Brot. Kennt man so gar nicht von deutschen Einkaufszentren.
Aber der Höhepunkt des Tages stellt der Besuch der Nationalen Theaters dar, denn wir besuchten eine Vorstellung des Nationalen Sinfonie Orchesters. Es wurden unter anderem Stücke von Liszt, Schubert und Chopin gespielt. Es war sehr interessant nebenbei ein bisschen die guatemaltekische Kultur zu beobachten. Das war dann auch schon der vierte Tag.

Vorfreude auf den zweiten Schultag

Ich stand wieder rechtzeitig auf und wollte grad zu Violetta gehen, als ich einen Zettel bemerkte auf dem stand, dass sie heute später zur Schule geht. Das hieß für mich, entweder ich warte zwei Stunden oder laufe den fast komplett unbekannten Weg. Wie man mich kennt, entschied ich mich für die zweite Möglichkeit. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg und ich muss zugeben, es war doch einfacher zu finden als erwartet. Jedoch muss ich auf dem Fußweg an der Hauptstraße entlang und die Sicherheitszonen verlassen, dabei war mir schon ein bisschen mulmig. Auf dem Weg zu Schule muss ich durch eine solche bewachte Wohnsiedlung und an der Pforte durfte ich dann dem Wachmann auf Spanisch erklären, dass ich zur Deutschen Schule gehöre und den Bereich nur durchqueren will. Ich denke nicht, dass er mich verstanden hatte, aber da er merkte, dass mein Spanisch nicht gerade das Beste ist und er dadurch nichts zu befürchten hat, ließ er mich passieren. Am Ende der Sicherheitszone traf ich eine Lehrerkollegin, die mich dann den Rest des Weges mit dem Auto mitnahm. Mein zweiter Schultag konnte beginnen und dieser war schon mathelastiger. Ich besuchte die unterschiedlichen Klassen um zum Einen zu erfahren, was der aktuelle Inhalt ist und zum Anderen wie die Klassen sich benehmen, da ich mir ja dann meine Klassen aussuchen darf, ihn denen ich unterrichten werde. Heute war ich dann auch das erste Mal in der Cafeteria essen und ich muss zugeben, die Portionen sind nicht riesig, aber dafür ist das Essen sehr lecker.

Mein erster Tag an der Schule

Da ich voller Elan war und unbedingt die Schule sehen wollte, stand ich bereits um 6 Uhr auf. Um 7 Uhr ging es dann los, Violetta nahm mich im Auto mit und zeigte mir nebenbei den Fußweg, falls ich mal laufen wollen würde. Mit dem Auto braucht man nicht mal 5 Min. und zu Fuß knapp 15 Min. Auch die Schule ist abgeriegelt, wird ebenfalls von Wachmännern bewacht und außerdem hält sie sich recht versteckt, d. h. kaum ein Guatemalteke kennt den Ort der Schule, wenn er nicht gerade sein Kind auf der Schule hat oder sie selbst besucht hat. In der Schule angekommen, wurden mir so gut wie alle Lehrer vorgestellt und ich wurde recht herzlich empfangen. Das Lehrerkollegium setzt sich aus guatemaltekischen und deutschen Lehrern zusammen. Es ist echt spitze. Das bedeutet einen engen Zusammenhalt und es wird hier mal versucht Spanisch zu reden und dort Deutsch. Ich werde an dieser Schule mein Praktikum absolvieren, falls das noch nicht bekannt war. Mein Hauptaugenmerk liegt dabei auf Mathematik, da Sport hier nach dem guatemaltekischen Lehrplan unterrichtet wird und ich daher kaum Zugang dazu haben werde.
Es muss gesagt sein, dass ich der ERSTE Praktikant hier bin, also der erste männliche. Zum Einstieg durfte ich mit der Abitursklasse mitgehen und mir so ein Bild von der Schule machen. Am ersten Tag hörte ich dann Physik, Sozialwissenschaften/ Geschichte und Mathe. Es war sehr interessant zu sehen, wie der Unterricht hier abläuft (zur Schule und Unterricht später mehr). Zwischendurch hatte ich auch oft die Möglichkeit mit den Lehrern oder Matthias zu sprechen und lernte am ersten Tag schon eine Menge über den Lehrberuf, was ich bis dahin nicht wirklich gewusst hätte. In der großen Pause habe ich dann bei dem guatemaltekischen Schuldirektor vorbeigeschaut und wurde auf der Stelle dazu eingeladen bei dem Lehrerteam mitzuspielen, welches ein Fußballspiel gegen die Schüler geplant hatte (hier gibt es so eine Art Meisterschaft, dass heißt die Lehrer spielen gegen die Klassen aus der „Oberstufe“. Jede Woche hat jede Mannschaft ein Spiel). Das Spiel endete 1 zu 1 und ich wurde für die nächsten Spiele eingeladen. Am Nachmittag wurde dann noch Volleyball mit ein paar Lehrern gespielt. Durch das Fußball- und Volleyballspielen habe ich mir gleich einen Namen unter den Sportlehrern hier gemacht, mich mit ihnen angefreundet und so habe ich eventuell doch die Möglichkeit hier auch im Sportunterricht tätig zu werden.
Nach dem langen Tag freute ich mich dann endlich auf zu Hause und war dann auch schon um 22 Uhr im Bett. Dabei muss gesagt sein, dass man hier irgendwie mehr Schlaf braucht, woran das liegen mag, keine Ahnung, vielleicht an der Höhe ;)

Nach langer Reise endlich in Guatemala

6 Uhr, Mainz: Susi, eine gute Freundin, und meine Wenigkeit stehen auf und machen uns auf den Weg nach Frankfurt. Alles läuft nach Plan und wir sind rechtzeitig am Flughafen. Dann wurde sich verabschiedet und ich checkte ein, und ab da gab es dann kein Zurück mehr. Obwohl ich bei einer Familie mit drei kleinen Kindern saß und das Schlimmste erwartete, wurde ich überrascht und der Flug war recht angenehm. Ich kam dann auch mit dem Vater ins Gespräch und erfuhr, dass sie aus der Umgebung von Miami waren und gerade aus dem Urlaub aus Israel zurückkommen. Das Beste an dem Flug war die Aussicht  zum Einen über die kleinen Inseln und natürlich zum Anderen über Miami kurz vor der Landung. In Miami angekommen hieß es nun den Anschlussflug zu erwischen, aber davor musste man erst mal durch die Sicherheitskontrolle und anschließend noch sein Ticketschalter suchen und finden. Bei der Sicherheitskontrolle lernte ich eine junge Dame circa in meinem Alter kennen, die ebenfalls auf dem Weg nach Guatemala (Antigua) war. Zusammen ließen wir die Sicherheitskontrolle mit Fingerabdruck über uns ergehen und waren erfolgreich in der Tickerschalter- und Gatesuche. Der zweite Flug ging dann recht zügig rum, da man einen netten Gesprächspartner hatte und außerdem seinen eigenen „TV“.
Nach nicht mal 3 Stunden waren wir dann am Ziel, in Guatemala City am Flughafen. Der erste Eindruck war schon sehr überraschend, also mit sonstigen internationalen Flughäfen wie Frankfurt, Miami oder Shanghai lässt sich hier kein Vergleich ziehen. Nicht nur recht gut überschaubar, sondern auch recht klein und weniger modern. Aber nun, man hat auch nichts anderes erwartet. Ich verabschiedete mich von der jungen Dame und wartete auf meinen betreuenden Lehrer, Matthias, der dann auch prompt mit seinem kleinen blauen Mercedesbus ankam. Der Koffer wurde reingeschmissen und auf ging es Richtung „meiner“ Wohnung. Der Straßenverkehr ist vergleichbar mit Shanghai oder Italien, obwohl der Straßenbau in Italien besser ist. Auf gut Deutsch, jeder fährt gerade dort ,wo Platz ist. Aber erstaunlicher Weise wird auf jede rote Ampel geachtet, was mich dann doch ein bisschen verwundert hat.
Wir fuhren ein bisschen durch die Stadt und er zeigte mir schon einmal die wichtigsten und interessantesten Gebäude und Straßen wie beispielsweise den Zoo oder die Schule. Und eh ich mich versah, waren wir auch schon angekommen. Als erstes mussten wir durch ein „Wachtor“ (dazu später mehr) und trafen dann auch schon auf das junge Paar, Violetta und Christian mit ihrem Hund Milita, bei dem ich wohnen werde. Wie mein betreuender Lehrer waren mir die beiden auf Anhieb sympathisch und man verstand sich super. Im Haus angekommen gab es erst mal Kaffe und Kuchen und ich lernte noch die andere Mitbewohnerin kennen. Sie heißt Pienar und kommt aus der Türkei. Sie studiert Medienwissenschaften und Journalismus und war deswegen in Guatemala unterwegs. Am Tisch wurde dann Englisch, Spanisch und Deutsch geredet, was recht lustig war. Da es dann schon spät war, verabschiedete sich Matthias, Pienar hatte auch noch was vor und Christian musste auch weg. Dann standen Violetta und ich draußen und wollten den Hausschlüssel ausprobieren und als die Tür zugezogen war, bemerkte Violetta, dass das Schloss ausgetauscht wurde und so standen wir vor der Tür. Durch eine wahnwitzige Kletteraktion kamen wir dann aber doch wieder ins Haus und so konnte ich meinen wohlverdienten Schlaf antreten. Doch davor sah ich mein Zimmer. Im ersten Moment war ich geschockt, denn es wirkte eher als eine Art Abstellkammer, als ein bewohnbares Zimmer. Doch nach der ersten Nacht fühl ich mich jetzt hier pudelwohl (Bilder folgen).