Mein erster Tag an der Schule

Da ich voller Elan war und unbedingt die Schule sehen wollte, stand ich bereits um 6 Uhr auf. Um 7 Uhr ging es dann los, Violetta nahm mich im Auto mit und zeigte mir nebenbei den Fußweg, falls ich mal laufen wollen würde. Mit dem Auto braucht man nicht mal 5 Min. und zu Fuß knapp 15 Min. Auch die Schule ist abgeriegelt, wird ebenfalls von Wachmännern bewacht und außerdem hält sie sich recht versteckt, d. h. kaum ein Guatemalteke kennt den Ort der Schule, wenn er nicht gerade sein Kind auf der Schule hat oder sie selbst besucht hat. In der Schule angekommen, wurden mir so gut wie alle Lehrer vorgestellt und ich wurde recht herzlich empfangen. Das Lehrerkollegium setzt sich aus guatemaltekischen und deutschen Lehrern zusammen. Es ist echt spitze. Das bedeutet einen engen Zusammenhalt und es wird hier mal versucht Spanisch zu reden und dort Deutsch. Ich werde an dieser Schule mein Praktikum absolvieren, falls das noch nicht bekannt war. Mein Hauptaugenmerk liegt dabei auf Mathematik, da Sport hier nach dem guatemaltekischen Lehrplan unterrichtet wird und ich daher kaum Zugang dazu haben werde.
Es muss gesagt sein, dass ich der ERSTE Praktikant hier bin, also der erste männliche. Zum Einstieg durfte ich mit der Abitursklasse mitgehen und mir so ein Bild von der Schule machen. Am ersten Tag hörte ich dann Physik, Sozialwissenschaften/ Geschichte und Mathe. Es war sehr interessant zu sehen, wie der Unterricht hier abläuft (zur Schule und Unterricht später mehr). Zwischendurch hatte ich auch oft die Möglichkeit mit den Lehrern oder Matthias zu sprechen und lernte am ersten Tag schon eine Menge über den Lehrberuf, was ich bis dahin nicht wirklich gewusst hätte. In der großen Pause habe ich dann bei dem guatemaltekischen Schuldirektor vorbeigeschaut und wurde auf der Stelle dazu eingeladen bei dem Lehrerteam mitzuspielen, welches ein Fußballspiel gegen die Schüler geplant hatte (hier gibt es so eine Art Meisterschaft, dass heißt die Lehrer spielen gegen die Klassen aus der „Oberstufe“. Jede Woche hat jede Mannschaft ein Spiel). Das Spiel endete 1 zu 1 und ich wurde für die nächsten Spiele eingeladen. Am Nachmittag wurde dann noch Volleyball mit ein paar Lehrern gespielt. Durch das Fußball- und Volleyballspielen habe ich mir gleich einen Namen unter den Sportlehrern hier gemacht, mich mit ihnen angefreundet und so habe ich eventuell doch die Möglichkeit hier auch im Sportunterricht tätig zu werden.
Nach dem langen Tag freute ich mich dann endlich auf zu Hause und war dann auch schon um 22 Uhr im Bett. Dabei muss gesagt sein, dass man hier irgendwie mehr Schlaf braucht, woran das liegen mag, keine Ahnung, vielleicht an der Höhe ;)

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