Warum hat es mich nach Guatemala verschlagen?

Ich habe in den letzten Tagen einige Mitteilungen bekommen mit der Frage: Wieso hat es mich nach Guatemala verschlagen?
Das lief alles folgendermaßen:
Am Anfang des Jahrs habe ich beschlossen, dass ich etwas Sinnvolles in meiner vorlesungsfreien Zeit machen will und außerdem wollte ich wieder ins Ausland. Und da kam mir die Idee, dass ich ein Praktikum an einer Deutschen Auslandsschule machen könnte. Da Afrika und die USA mich nicht wirklich interessieren und ich bereits in Asien war, hatte ich mein Augenmerk auf Süd- und Mittelamerika gerichtet gehabt. Natürlich habe ich trotzdem erst einmal die Deutsche Schule Shanghai angeschrieben, da Shanghai wie eine zweite Heimat für mich ist. Die meinten jedoch, dass sie meistens nur erfahrenere Studenten nehmen und daraufhin beschloss ich eben, mich dort nicht zu bewerben, sondern mich auf Süd- und Mittelamerika zu konzentrieren. Ich habe verschiedene Schulen angeschrieben und habe mich dann aber doch recht schnell auf Guatemala festgelegt, da ich von dieser Schule von Anfang an sehr überzeugt war. Außerdem hat die Schule viele Praktikanten und ein sehr gutes Verhältnis zu Deutschland, da jedes Jahr gut 20 Austauschpartner aus Deutschland hier sind und natürlich auch mindestens so viele von hier in Deutschland sind. Nach einigen Emails war meine Entscheidung dann getroffen und mir war klar, dass ich nach Guatemala gehen werde. Erst danach habe ich mich eigentlich wirklich mit dem Land und der Kultur auseinander gesetzt und dabei auch dafür mein Interesse geweckt. Und wie bereits in einigen Posts davor kann ich nur sagen, dass ich hiermit eine sehr gute Entscheidung getroffen habe. Ich fühle mich hier sehr wohl, ich sehe ein Menge und mache viele nützliche und schöne Erfahrungen. Falls noch Fragen sind; immer her damit!

Anstrengender Tag

Heute war ein recht langer und anstrengender Tag. Heute morgen durfte ich meine erste Stunde (Doppelstunde) selber halten, d.h. ich musste die Unterrichtsstunde planen, auf einem Zettel alles genaustens mit Zeitangabe und Lernzielen notieren, diese Liste meinem "Prüfer" geben und dann heute morgen die Stunden halten. Anschließend gab es dann ein Feedback in der vierten Stunde. Erst einmal war es ein tolles Gefühl vor der Klasse zu stehen und ihnen den Logarithmus beizubringen, auch hatte ich groß keine Probleme mit der Klasse. Aber was ich sagen muss, dass die Planung eines solchen Unterrichts mit den Zeitangaben und Lernzielen extrem langwierig und schwer ist. Außerdem muss es gelernt sein, sauber an der Tafel zu schreiben. Das ist schwerer als man denkt. Das Feedback fiel recht gut aus, was mich natürlich motiviert weiterzumachen. Wer genaueres wissen will bzgl. Unterrichtsplanung und -vorbereitung usw. kann mich es wissen lassen.
Danach habe ich dann spontan Spanischunterricht bei Betty gehabt, wobei ich wieder einiges gelernt habe, aber auch Altes wieder aufgefrischt habe. Danach habe ich dann noch den Unterricht bei Thomas besucht und so einiges über Excel und seine Anwednungen gelernt. Wer kennt chaotische Systeme? Ein wirkliches interessant Feld in der Mathematik. Anschließend bin ich dann zur Sporthalle und habe einer Sportlehrerin ein bisschen geholfen bei der "Volleyball-AG" und danach habe ich dann noch Nachhilfe gegeben in Deutsch einem Zweitklässler.
Auf dem Heimweg bin ich noch bei einem Bäcker vorbei und habe mir leckeres Weißbrot gekauft und dann hieß es erst einmal relaxen. Und jetzt werd ich noch ein Matheübungsblatt zusammenstellen für meine Klasse, die nächste Woche die Klausur schreibt und dann noch ein bisschen mit Geogebra oder Derive rumspielen.

Sonntag - Frühstück in Tecpán/ Ruinen in Santa Cruz del Quiché

Heute war Sonntag und ich freute mich schon aufs Auschlafen, aber darauf wurde wieder nichts. Violetta hat kurzfristig einen kleinen Ausflug geplant. Erst ging es nach Tecpán zum Frühstücken. Dort gibt es ein recht bekanntes Restaurant namens "El Pedregal", dass sehr bekannt ist und daher auch für mich Pflicht war, dort einmal zu frühstücken. Es war echt sehr lecker. Danach ging die Fahr weiter. Es war eine sehr interessante Fahrt, denn es ging rauf und runter und die Straßen waren nur teilweise befahrbar. Der Sturm Agatha hat doch eindeutig seine Spuren hier hinterlassen, viel Geröll und Zeug auf den Straßen. 
Nachdem wir nach Tecpán bereits gut anderhalb Stunden gebraucht hatten, benötigten wir nochmals gut zwei Stunden nach Santa Cruz del Quiché. Dort wollte Violetta sich alte Ruinen einer Maya-Subkultur anschauen (Kumarcaaj). Leider konnte man allzu viel erkennen, aber trotzdem hat sich die Fahrt gelohnt. Anschließend machten wir noch in der Stadt halt und haben uns diese ein bisschen angeschaut. Kleines, aber sehr schönes Städtchen. Danach ging es dann auf die Heimfahrt, wo wir noch einmal Halt machten um Abend zu essen in einem schweizer Restaurant. Das Essen war sehr lecker, es gab Käsefondue mit Schinken (queso fundido con jamón). Abends wurde dann noch ein bisschen was gearbeitet und heute ist schon wieder Montag. Ein ganz normaler Schultag zu dem ich wirklich nichts groß schreiben brauche.

Lageplan 
Maya Ruine Kumarcaaj
Modell der Anlage
Kleiner Ausblick
Kleine Rituale
Blick über die verwachsenen Ruinen
Beliebter Ort um die Ruhe zu genießen
In Santa Cruz del Quiché vor der Kirche: meine "Vermieter" ...
... und ich :)
In Santa Cruz del Quiché mit Machete und Hund - sicher ist sicher!
 (HAHA)
Das schweizer Restaurant

Samstag - Kurzausflug ans Meer

Am Samstag war dann mal Zeit zum Ausschlafen bis um 10 Uhr. Da wurde ich dann geweckt und es gab Frühstück. Ganz spontan haben meine beiden "Vermieter" beschlossen, dass sie einen Kurzausflug ans Meer machen werden und wie kann man da denn noch Nein sagen. Also ging es nach einem ausgewogen Frühstück los Richtung Meer. Wir brauchten gut anderthalb Stunden bis wir in San José waren. Dort angekommen fuhren wir zu einer ruhigen, etwas ablegeneren Hütte, die jedoch den beiden bekannt war. Die Besitzer dieser Hütte führen dort ein kleines Strandlokal und meine beiden "Vermieter" sind dort gern gesehene Gäste. Da dieses Strandlokal eigentlich erst abends immer besucht wird, hatte wir den ganzen Platz für uns alleine und auch die Ruhe. Ich freute mich schon, dass ich zum ersten Mal im Pazifik schwimmen gehen konnte. Doch davor erstaunte ich, denn es gab keinen "normalen" Sandstrand, sondern der Strand war schwarz (wegen der Vulkanasche und dem Vulkangestein). Ein sehr interessanter und schöner Anblick. Das Meer war außerdem angenehm warm und in den Wellen zu spielen war einfach ein schöner Ausgleich. Nachdem wir im Wasser waren, saßen wir uns in Lokal, dass direkt am Strand war und haben eine Kleinigkeit gegessen und ein bisschen "Kuba" getrunken. Am Abend ging es dann wieder ins Kasino. Und nachdem jeder an einem Automaten saß und zockte, beschloss ich eben auch mal mein Glück zu versuchen. Ich habe 20 Quetzales (zwei Euro) eingesetzt und hatte eigentlich schon alles verloren, aber mit meinem letzten Einsatz von 20 Centavos (zwei Cent) habe ich dann doch 45 Quetzales gewonnen. Summe sumarum habe ich also mein Einsatz insgesamt verdoppelt. Und weil man sein Glück nicht herausfordern sollte, beließ ich es dabei.

Die Hütte direkt am Strand
Die Hütte von Innen
Der Ausschank
Der schwarze Strand
Die Nachbarshütte
Unser Lager
Lokalisation

Donnerstag/Freitag - Das Singfest/Relaxen

Letzten Donnerstag wollten wir, Matthias und ich, ein bisschen was arbeiten und den Unterricht für diese Woche planen, damit ich meine eigenen Stunden halten kann. Zum Schultag selber brauch ich nichts zu sagen, der war wie immer. Am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg zu einer Konditorei gemacht, haben uns Kuchen vom Feinsten gekauft und sind dann zu mir gefahren und haben angefangen zu arbeiten. Nach gut zwei Stunden beschlossen wir, dass wir ausreichend viel getan hatten und haben uns über den Kuchen her gemacht. Keine halbe Stunde später kam Violetta heim und hat angefangen zu kochen. Erst wollte sie nur für Christian und sich eine Kleinigkeit zubereiten, aber da wir auch noch da waren, hat sich für uns mitgekocht. Matthias hat dann noch den Guido (ein guter Freund und ebenfalls Mathe- und Physiklehrer) von der Schule abgeholt und dann gab es Essen: Nudeln mit selbstgemachter Pasta (alle Zutaten aus dem eigenen Garten). Es hat einfach hervorragend geschmeckt: Großes Lob an die Köchin an dieser Stelle!
Matthias, Guido und ich wollten eigentlich dann noch schwimmen gehen (Schwimmbad in der Schule), aber da wir nun so gut gespeist hatten, verzichteten wir darauf. Stattdessen korrigerte Matthias noch ein paar Arbeiten, Guido und ich suchten nach nützlichen Schulprogrammen bevorzugt für Mathe. Ich bin dabei auf die Seite: www.abfrager.de gestoßen. Kann ja jeder selber man vorbeischauen und falls jemand irgendeine Idee von guten Programmen hat, der kann sie mir schicken.
Am Abend war dann noch das Singfest. Eine Veranstaltung bei dem die Primarias in Chören gesungen haben und am Ende wurde dann auch noch ein Sieger gekürt. Außerdem gab es ein Finale von Solisten. Die Veranstalung war echt amüsant und hat auch viel Spaß gemacht, wobei man sagen muss, dass des meiste auf Show ausgelegt war und nicht auf die Gesangskünste ( Ausnahme: eine Solistin, die hatte es echt drauf).
Am Freitag war dann wieder ein normaler Schultag. Ich hab zum ersten Mal Nachhilfeunterricht in Deutsch gegeben, was für mich eine interessante und spannende Erfahrung war. Und es hat Spaß gemacht, aber Mathe zu unterrichten macht einfach mehr Spaß. Am Nachmittag wurde dann noch Fußball gespielt und am Abend wollten Christian und ich eigentlich weggehen, haben uns aber dann doch fürs Relaxen unds rechtzeitige Schlafen gehen entschieden.